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AutorenbildAndy Weiss

Das neueste Projekt: Ein Wohnmobil der Extraklasse!

Wenn man daneben steht, verschlägt es einem fast den Atem: Das amerikanische Wohnmobil ist einfach sooooo grooooss. Und doch sieht das Fahrzeug irgendwie herzig aus. Schau selbst, was sich in den letzten 3 Monaten ereignet hat.

Das Fahrzeug wurde vom Verkäufer auf den Platz neben der Holzwerft GmbH in Saland/Bauma gebracht. Ich durfte (noch) nicht selber fahren, da ich zuerst die Lastwagenprüfung ablegen musste. Dieser Parkplatz war ideal, da ich mit der Zustimmung vom Inhaber der Holzwerft GmbH nicht nur den Parkplatz, sondern auch die super eingerichtete Werkstatt mitbenutzen konnte!!


Und jetzt der Reihe nach! In den nächsten Abschnitten erzähle ich die Geschichte des Umbaus. Viel Spass beim Lesen!


Ein Überblick.


Folge 3: Parkett verlegen und mehr...




 

Wie es dazu kam...


Warum ist dieses XXL Fahrzeug auf meine Projektliste geraten? Naja, so ganz unverhofft war das nicht. Ich hatte im Frühjahr 2022 den Eindruck, dass ich mich nach einem grossen mobilen Haus umschauen sollte. Natürlich war da unser kleiner und praktischer Bürstner - Wohnwagen, der uns während 2 Jahren auf verschiedenen Camping- und anderen Plätzen in der Schweiz wunderschöne Auszeiten ermöglichte. Dessen Tage waren jedoch schon gezählt.

Ich machte mich also auf die Suche und fand beim renommiertesten US Wohnmobile Importeur der Schweiz dieses imposante Fahrzeug. Es hatte schon 20 Jährchen auf den Rädern, ist aber noch gut in Schuss. Doch im Innern, ja da war etwas Arbeit angesagt.


Folge 1: Ein paar Bilder der Inneneinrichtung


Der Stil der frühen 2000er Jahre, wie die Amis die Wohnmobile ausgestattet haben ist nicht mehr zeitgemäss. Die schweren dunklen Stoffe, die speziellen Farben...


Ich musste nicht lange überlegen. So entschied ich mich gleich nach dem Kauf, dass ich die Inneneinrichtung einem intensiven Facelifting unterziehen werde. Das bedeutete viel Arbeit, die sicher Spass machen würde. Der Zeitplan war auch klar: Der Start erfolgte am 12. Mai 2022. Das Ziel war, dass der Umbau Ende August beendet sein muss, da die erste Reise mit der Landau Anfangs September stattfinden sollte. Also begann ich mit einer groben Planung des Vorhabens. Mir war klar: das werde ich schaffen!


Folge 2: Abbruchstimmung


Ich wechsle nun in den Gegenwartsmodus.

Die Aufgabe ist nun, die in die Jahre gekommenen Elemente des Innenraumes bezüglich ihres Zustandes zu beurteilen. Es gilt Entscheide zu treffen, was alles ersetzt, erneuert oder geändert werden muss:

Als erstes entferne ich das Bett mit Lattenrost und Matratze. Die Sitzgruppe demontiere ich ebenfalls und platziere sie auf der frei gewordenen Bett-Unterlage im hinteren Teil des Fahrzeuges.

Dann löse ich die Verankerungen des Bettsofas auf dem Slide-Out (beweglicher Teil des Wohnraumes) und entferne alle Sitzgurte. Die ursprüngliche Farbe des Teppichs kommt nun zum Vorschein! Als nächstes reisse ich den Teppich heraus, der sich gut lösen lässt, da er nur mit Klammern auf den Boden getackert ist.

Sämtliche Fensterumrahmungen und sonstige an den Wänden angeschraubten Geräte oder Vorrichtungen entferne ich sorgfältig, indem ich die unzähligen Schrauben löse. Viele dieser Teile sollen später weiterverarbeitet werden.


Auch den Wohnmobil Boden, den Unterboden und das Dach nehme ich unter die Lupe. Beim Boden stellt sich nach entfernen des Teppichs heraus, dass eine Stelle beim Fahrersitz morsch ist und repariert werden muss. Die Ursache für diesen Schaden ist schnell gefunden und behoben. Auch beim 24m2 grossen Dach, welches mit einer Gummi-Membrane überzogen ist gibt es Arbeit. Zuerst reinige und entfette ich die Dachoberfläche mit einem natürlichen Reinigungsmittel. Dann erneuere ich einige der Dichtungsfugen mit Spezialdichtungsmasse. Schlussendlich überziehe ich mit Roller und Pinsel das gesamte Dach mit einer neuen elastischen Gummiversiegelung, damit die Dichtigkeit 100%-ig für die nächsten 20 Jahre gewährleistet ist.

In der nächsten Folge zeige ich die ersten Arbeiten im Innenraum. Bis bald!



Folge 3: Parkett verlegen und mehr...


Parkett verlegen:

Von Holzwerft GmbH konnte ich schönes Eichenparkett in passender Farbe erwerben. Die einzelnen Parkett-Stücke sind 52cm lang und 6cm breit. Ideal für die Bodenfläche mit vielen Ecken und Nischen. Los geht's!

Im Anschluss an das Verlegen des Parketts werden vom Fachmann mehr als 30m Silikonfugen gezogen, um den Spalt zwischen Boden und Wänden / Möbeln sauber zu schliessen.


Getriebe Abdeckung neu überziehen:

Die Getriebe Abdeckung zwischen Fahrer und Beifahrersitz überziehe ich mit einem neuen Teppich. Nachdem ich den alten Überzug entfernt habe, fertige ich als erstes ein Papiermuster an. Mit dieser Hilfe schneide ich anschliessend den neuen Teppich passend zu. Mit Spezialklebstoff klebe ich den Teppich auf die Haube. Fertig.



Einbau Dinette und Sofa:

Nachdem der Boden nun fertiggestellt ist montiere ich die Sitzgruppe (Dinette) und das neue Auszugs-Sofa.



Ausbau der Armaturen, Küchen- und Badezimmerablagen:

Die Küchenkombination ist wirklich alt und unansehnlich, deshalb baue ich alles aus. Auch den Waschtisch im Badezimmer entferne ich. Das Becken mit der Armatur werde ich wieder verwenden.


Herstellung neue Ablagen aus Eichenholz:

Ich nehme die Masse der originalen Arbeitsplatten ab und erstelle neue Platten aus verleimten Eichenholz. Die Masse müssen exakt sein, damit beim Einbau keine Überraschungen auftreten. Die 19mm starken Eichenholz Platten werden am Rand aufgedoppelt, damit sie wie das Original massiv aussehen.


Badezimmer:

Im Bad erneuere ich die Wände, die Ablage und den Boden. Die Toilette baue ich aus.

Die Badezimmerwände dopple ich mit speziellen hellgrau gefärbten Platten auf (2mm Sandwich-Aufbau mit Aluminiumdeckschicht). Der Zuschnitt ist anspruchsvoll, da ich die Platten auf ca. 3mm genau einpassen muss. Anschliessend werden sämtliche Fugen und Abschlüsse mit einer Silikonfuge abgedichtet.


In der nächsten Folge geht's um den Wiedereinbau der Platten, Armaturen und weiteren Elementen.


Folge 4: Einbau der Ablagen und Polsterarbeiten


Einbau der Ablagen:

Die verschiedenen Holzteile werden sorgfältig wieder eingebaut. Ich muss zum Teil neue Leisten und Montagevorrichtungen anbringen, damit die Platten wieder festen Halt erhalten. Im engen Unterschrank zu arbeiten und z.B. Schrauben einzudrehen verlangt von mir so manche körperliche Verrenkung. Der Schweiss läuft in Strömen. Damit der Anschluss zu den Wänden wasserdicht wird, bringe ich Silikonfugen an. Die Spülen und Armaturen baue ich ein und achte sehr genau darauf, dass die Wasseranschlüsse absolut dicht sind. Anschliessend reinige ich den Gasherd mit Backofen und baue das Gerät wieder in die dafür vorgesehene Stelle ein. Ich bin froh, dass alles passt und dass die Gasleitungen dicht sind!



Die Flächen beim Gasherd und bei der Spüle sollen auch als Ablage genutzt werden. Dazu fertige ich passende Eichenholzteile an. Nach dem Feinschliff mit Schleifmaschine und Schleifpapier tränke ich einen Leinenlappen mit natürlichem und lebensmittelverträglichem Öl und reibe die Holzoberflächen damit ein. Dies mache ich mit allen neuen eingebauten Holzteilen.



Polsterwerkstatt:

Die Fenster des Wohnmobils sind oben und seitlich mit Blenden und Abdeckungen versehen. Diese Elemente habe ich schon vor einiger Zeit abmontiert und beiseite gelegt. Auch die alten Vorhänge entferne und entsorge ich. In einer Polsterei lasse ich mich von einer Fachperson beraten und kaufe Stoff für die neu anzufertigenden Polsterüberzüge, Vorhänge und Blenden.


Nun nehme ich die Blenden in Angriff. Als erstes entferne ich sorgfältig die alten Stoffbezüge, damit ersichtlich wird, wie ich die Blenden mit dem neuen Stoff wieder beziehen kann.

Dann vermesse ich die Blenden und bestimme die Grösse des Stoffes. Diese Masse übertrage ich auf den Stoff und schneide die verschiedenen Stoffstücke aus. Dann tackere ich mit Hilfe meiner lieben Frau Marianne die Stoffe auf die Holzteile. So überziehen wir insgesamt 20 Holzteile mit dem neuen Stoff. Am Ende sind wir stolz auf unser Werk. Wir haben ad hoc eine neue Fertigkeit gelernt und erfolgreich angewendet!


Wir verwenden für die sechs Vorhänge (Schlafzimmer) den gleichen Stoff wie für die Blenden. Es gilt auch hier sehr genau zu arbeiten, damit die Vorhänge auch wieder passgenau montiert werden können. Marianne macht ihre Arbeit als "Schneiderin" perfekt! Die vier Polster der Dinette erhalten auch neue Überzüge, jedoch aus einem anderen Stoff, der mehr "Scheuertouren" hat. Das bedeutet mehr Resistenz gegen Abrieb und Verschleiss.


Das Resultat kann sich sehen lassen:


Auch das Bad ist gut gelungen:


In der nächsten Folge zeige ich noch weitere Erneuerungen und Verbesserungen an der Landau.

Bis bald!

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